2. Stützpunktkader Lehrgang 2017 Rhein-Main-Neckar

Durchnässte Gürtel, erschöpfte Karateka und viele interessante Eindrücke. Nach zwei anstrengenden 90-minütigen Trainingseinheiten ging für die Stützpunktathleten der zweite Lehrgang dieses Jahr in Groß-Umstadt zu Ende. Für die Meisten Karatekas dienten die beiden Einheiten am 29.04.2017 der Vorbereitung für die Deutsche Meisterschaft. Unter der Leitung von Sensei Ekkehard Schleis und Sensei Andreas Leitner wurden wie gewohnt Grundschule, Kata und Kumite ausführlich unterrichtet. 

Unter den Teilnehmern befanden sich neben langjährigen auch neue Besucher, die aus verschiedenen Dojos anreisten. Doch worin liegt der Anspruch, insgesamt drei Stunden an einem Samstag im Dojo zu verbringen? Dass die Anforderungen an die Kondition bei diesem Leistungstraining besonders hoch sind, ist jedem der Teilnehmer klar. Eine wesentliche Aufgabe besteht jedoch darin, die Techniken nicht im Sinne einer Choreographie auszuführen. Daher gilt es schon in der Grundschule bewusst einen Zustand körperlicher Erschöpfung herbeizuführen und die Konzentration permanent aufrecht zu erhalten, erläutert Sensei Ekkehard zu Beginn des Trainings. Der genannte physische Zustand der Erschöpfung ist dann auch recht schnell erreicht, da z.B. Mae-Geris aus der Hocke einen hohen Kraftaufwand erfordern. Dementsprechend wurde man mit der genannten Anforderung schnell konfrontiert. Besonders in der Grundschule ist es unabdingbar, unter den genannten Aspekten im Maximalbereich zu arbeiten, da das Endresultat der Technik im letzten Moment der Ausführung liegt. Ein Intervalltraining wäre in diesem Sinne nicht zielführend. Deswegen ist es wichtig, die letzte Technik mit dem Kiai besonders konsequent auszuführen.

 

Das Zusammenwirken von Kondition, Koordination und Kozentration wird besonders im weiteren Training immer wieder deutlich, als mit dem Partner Kombinationen eingeübt werden. Hierbei ist wichtig, die Distanz und Dynamik jeweils an den Gegner anzupassen. Den Abschluss der ersten Einheit bildete die Kata Empi. 

Da in der zweiten Einheit die körperliche Kraft der Teilnehmer allmählich schwindet, liegt auch hier die Stärke der Karatetechnik in der korrekten Ausführung. Doch tatsächlich geht es hierbei um wesentlich mehr als nur die Erfüllung eines sportlichen Tageszieles. Langfristig ist die korrekte Haltung auch unter gesundheitlichen Aspekten notwendig. Besonders der tiefe Stand in der Grundschule fördert nicht nur Dehnung, sondern stärkt auch die Muskulatur. 

Das ist z.B. auch für die Reichweite beim Kumite förderlich. Nachdem im lockerem Randori verschiedene Techniken und Kombination am Partner ausprobiert wurden, gibt es einige Runden unter Wettkampfbedingungen. Dass das Training auch hier verletzungsfrei verlief ist vor allem eine Frage der Konzentration, auf die Sensei Ekkehard Schleis stets besonderen Wert legt. Am Ende dieses Lehrgangs wurde noch einmal die Kata Hangetsu geübt. 

Pia Möller und Fabian Liesegang,
Karate Dojo Sochin Wiesbaden